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Orthocentrum Saale
Peter Trus (links), Mannschaftsarzt des TSV Aubstadt, untersucht Fußballer Max Schebak. „Für alles, was sich bewegt, sind wir zuständig“, sagt der Orthopäde. Foto: Daniel Rathgeber

Der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Bayern verlangt dem TSV Aubstadt einiges ab. Und das in den verschiedensten Bereichen. Dieser Tage sind die Grabfelder damit beschäftigt, Anlage 13 der Zulassungsvoraussetzungen des Bayerischen Fußball-Verbands für die Regionalliga zu erfüllen: die sportmedizinische Untersuchung der Spieler.

Neue Liga, neue Anforderungen. Der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Bayern verlangt dem TSV Aubstadt einiges ab. Und das in den verschiedensten Bereichen. Dieser Tage sind die Grabfelder damit beschäftigt, Anlage 13 der Zulassungsvoraussetzungen des Bayerischen Fußball-Verbands für die Regionalliga zu erfüllen: die sportmedizinische Untersuchung der Spieler. Am Mittwoch waren Max Schebak, Jens Trunk, David Bauer und Christian Köttler dran.

Angst vor plötzlichem Herztod

„Wir müssen sicherstellen, dass die Spieler gesund sind“, sagt Mannschaftsarzt Peter Trus vom Ortho Centrum Saale in Bad Neustadt, „und die uneingeschränkte Sportfähigkeit bescheinigen“. Trus begutachtet die Fußballer orthopädisch. Die internistische Untersuchung übernimmt Kardiologie-Oberärztin Karin Nentwich, die am Rhön-Klinikum Campus ein Haus weiter beheimatet ist. „Die große Angst ist, dass es zu einem plötzlichen Herztod kommt“, sagt sie, während Kardiologie-Chefarzt Thomas Denecke um die Ecke biegt und sich informieren lässt. Als 2003 der Kameruner Marc-Viven Foé im Halbfinale des Confed-Cups zusammenbrach und starb, wurde die Fußballwelt auf das Thema plötzlicher Herztod aufmerksam. Zuletzt trauerte der Fußball um den Italiener Davide Astori, der in einem Hotel an einem Herzstillstand starb. Ausgeschlossen werden können solche Fälle nicht, bei ihren Untersuchungen macht sich Nentwich aber auf die Suche nach Vorerkrankungen und Riskiofaktoren.

Ben Müller mit Bestwerten

Auch um die Leistungsdiagnostik kümmert sich Nentwich. Die Fußballer müssen auf einem Laufband in verschiedenen Geschwindigkeiten rennen, von langsam mit sechs Kilometern pro Stunde bis sehr schnell mit 20 Kilometern pro Stunde. Nach festgelegten Zeiten wird der Blutdruck gemessen und aus einem Ohrläppchen der Fußballer Blut entnommen: der Laktattest, anhand dessen Ergebnis die Ausdauerfähigkeit bestimmt wird. Den Aubstädter Fußballern bescheinigt sie „beeindruckende Werte“. Neuzugang Ben Müller zum Beispiel, sagt Nentwich, „könnte auch einen Langdistanz-Triathlon laufen.“

Josef Francic sieht sich bestätigt

Neben ihr steht TSV-Trainer Josef Francic und fühlt sich bestätigt. Er habe sich in der Vergangenheit immer wieder Kritik anhören müssen, wie er sein Training steuere. Die Erfahrungen der letzten Jahre – und die Ergebnisse der Untersuchungen – zeigten nun aber, dass seine Spieler topfit sind. „Wir halten die Belastung sieben, acht Wochen lang hoch, danach haben die Spieler eine Woche lang Pause“, erklärt er seinen Ansatz.

Austausch via WhatsApp-Gruppe

Karin Nentwich teilt ihre Erkenntnisse mit Peter Trus. Der weiß anhand seiner orthopädischen Untersuchungen, ob und wo bei den Spielern „Probleme am Bewegungsapparat vorliegen. Falls uns etwas auffällt, erstellen wir in Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten des TSV und in Absprache mit Josef Francic individuelle Trainingspläne.“ Eigens dafür hat er eine WhatsApp-Gruppe gegründet. „Mir ist besonders wichtig, dass wir einen guten Austausch haben mit den Ärzten, den Physiotherapeuten und den Reha-Trainern“, sagt Josef Francic.

Doping-Kontrollen sind möglich

Auf dem Gang drückt ihm Peter Trus die von der Welt-Anti-Doping-Agentur herausgegebene aktuelle Liste der verbotenen Substanzen und Methoden in die Hand. Über die belehrt Trus auch alle Spieler des TSV Aubstadt. Die müssen unterschreiben, dass sie die Regelungen anerkennen und mit Kontrollen einverstanden sind. So sieht es Anlage 14 der Zulassungsvoraussetzungen für die Regionalliga vor.

 

 

Mainpost vom 03.07.2019/Daniel Rathgeber

 

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