Bei Osteoporose liegt eine Stoffwechselerkrankung des Skeletts vor: Das Gleichgewicht zwischen natürlichem Auf- und Abbau der Knochenmasse ist gestört. Der fortschreitende Knochensubstanzverlust macht den Knochen porös und anfälliger für Brüche.
In Deutschland ist jede dritte Frau und jeder fünfte Mann über 50 Jahren davon betroffen. Mehr als 330.000 Knochenbrüche pro Jahr sind in Deutschland auf eine Osteoporose zurückzuführen.
Studien belegen, dass mit einer rechtzeitigen Therapie das Risiko eines Knochenbruchs um die Hälfte reduziert werden kann.
Symptome
- Chronische Rückenschmerzen, Verhärtung der Rückenmuskulatur
- Körpergrößenverlust, Rundrücken („Witwenbuckel“)
- Knochenbrüche ohne eigentlichen Unfall
- Bewegungs- und Funktionseinschränkung der Wirbelsäule
Als Stoffwechselkrankheit ist Osteoporose eine typische Erkrankung im Alter. Um das 30. Lebensjahr erreicht der Körper die maximale Knochenmasse. Danach baut die Knochenmasse mit den Jahren langsam ab.
Je nach individueller Veranlagung und Lebensweise kann Osteoporose daher früher oder später jeden treffen.
Inbesondere wer einer Risikogruppe angehört, kann (früher) betroffen sein:
Spezifische Risikofaktoren
- Rheumatoide Arthritis
- Dauerhafte Cortison-Therapie
- Übermäßiger Tabak- oder Alkoholkonsum
- Laktose-Intoleranz
- Regelblutungsstörungen (Hyper- / Amenorrhoe)
- Bewegungsmangel
- Untergewicht
- Frauen nach den Wechseljahren
- Alter: alle Frauen ab 70 und Männer ab 80 Jahren
(gemäß Leitlinie DVO Dachverband Osteologie) - Familiäre Veranlagung
- Neurologische Erkrankungen z.B. MS (Multiple-Sklerose) oder Morbus Parkinson
- Medikamentöse Behandlung von Brust-, Prostata- oder Hodenkrebs
- Regelmäßige Einnahme von Magenschutzpräparaten (PPI)
- Knochenbrüche ohne passendes Trauma
Wenn bei Ihnen einer oder mehrere dieser Risikofaktoren vorliegen, empfehlen wir Ihnen einen Termin bei uns zu vereinbaren.
Vorsorge
Gerade mit Blick auf die abnehmenden Heil- und Regenerationskräfte im Alter sollte alles getan werden, damit es nicht zu einem Knochenbruch kommt.
Die beste Gewähr für eine rechtzeitige Diagnose sind frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Osteoporose-Spezialisten Dr. Markus Schürkens.
Knochendichtemessung:
Bei klinischem Verdacht auf Osteoporose kann durch eine Knochendichtemessung anhand des Mineralgehalts der betroffenen Knochen die Knochenfestigkeit bestimmt werden.
Durch eine Knochendichtemessung im DXA-Verfahren erhält der Arzt einen Messwert, der Aufschluss gibt über die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Knochenfraktur. Seit 2019 kann das OrthoCentrumSaale Bad Kissingen als eines von wenigen Zentren in Deutschland auch die Qualität der Vernetzung im Knochen, ausgedrückt durch den sogenannten TBS-Wert, messen. Mit einer reinen DXA-Messung können 50% aller osteoporosebedingten Knochenbrüche vorhergesagt werden. Durch die Kombination mit dem TBS-Wert erhöht sich diese Quote auf 80%.
Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse können zur Früherkennung und Prophylaxe von Osteoporose genutzt werden. Zudem ist es durch die Kombination beider Messverfahren möglich, eine für Ihre individuelle Störung des Knochenstoffwechels optimale Therapie einzuleiten.
Weitere Maßnahmen zur Osteoporose-Vorsorge:
- regelmäßige körperliche Aktivität
- Sonnenlicht
- vielseitige Ernährung
- mäßiger Alkohol- und Tabakkonsum
Therapie
Osteoporose kann nicht geheilt werden – aber:
Eine rechtzeitige Therapie hilft, den Knochenabbauprozess aufzuhalten und damit das Risiko einer Fraktur erheblich zu verringern.
Dies kann insbesondere erreicht werden durch:
- medikamentöse Therapie mit einem Bisphosphonat als Standardtherapie (im Einzelfall auch Alternativpräparate sinnvoll) zur Hemmung der Knochenresorption
- begleitet durch eine regelmäßige Vitamin D-Ergänzung (30% des Therapieerfolgs gehen darauf zurück!)
- eine möglichst gesunde Lebensweise (vgl. o. unter Vorsorge)
Eine gesonderte Calcium-Einnahme wird nicht empfohlen, da der nötige Tagesbedarf in aller Regel durch normale Ernährung abgedeckt wird.
Wie Studien belegen, kann mit dieser kombinierten Therapie das Frakturrisiko um 50% gesenkt werden.