Fortgesetzte falsche oder ungewohnte, starke Beanspruchung des Unterarms können zur Entzündung der außen- oder innenseitigen Sehnenansätze am Ellenbogenknochen führen. Die beiden Krankheitsbilder der Epicondylitis sind allgemein auch als Tennis- (außen) bzw. Golfer-Ellenbogen (innen) bekannt.
Beschwerden
- stechender Schmerz bei Drehbewegungen des Unterarms und kraftvollen Handschließen (Händeschütteln, Halten von Dingen)
- Druckschmerz am Sehnenansatz
- Ausstrahlen der Schmerzen den Arm hinunter
Typische Ursachen sind Über- oder Fehlbelastung bei den namensgebenden Sportarten, ebenso wie Garten- oder Haushaltstätigkeiten oder Computerarbeit ("Mausarm").
Zur Vermeidung eines chronischen Verlaufs der Erkrankung sollte sie möglichst frühzeitig behandelt werden.
Konservative Therapie
Bei rechtzeitiger Diagnose kann eine Besserung oft allein durch konservative Behandlungen erreicht werden, auch bei chronischer Symptomatik sind diese der erste Therapieansatz.
Maßnahmen sind z. B.:
- Ruhigstellung mit Schiene oder (Gips-)Verband
- Schmerz- und Entzündungsbehandlung durch Medikamente, Akupunktur, Stoßwelle
- Injektionskur (Kortison)
- Muskellockerung und –dehnung durch Massage, Krankengymnastik
Operative Therapie
Bleiben konservative Maßnahmen ohne nachhaltigen Erfolg, lässt sich meist durch eine Operation Besserung erzielen.
Beim Tennisarm kann durch die sogenannte Operation nach Hohmann Entlastung geschaffen werden, indem der entzündete Sehnenansatz teilweise durchtrennt und der ansetzende Nerv dort verödet wird. Im gleichen Eingriff wird der schmerzleitende Nerv gemäß der sogenannten Operation nach Wilhelm behandelt.
Ähnlich ist auch im Falle des Golferarms bei der inneren Sehne zu verfahren.
Im Zuge der jeweiligen Operations wird zugleich auf eventuelle weitere Gelenkschädigungen untersucht.
Postoperativ ist zur Stabilisierung zunächst ein Verband zu tragen. Je nach Art des Eingriffs ist eine volle Beweglichkeit und Belastung in der Regel nach spätestens 8 bis 12 Wochen möglich.
Die Behandlung ist zumeist ambulant, bei besonderer Indikation und auf Wunsch auch kurzstationär.