Die seitlichen Bänder am oberen Sprunggelenk (OSG) sind wesentlich verantwortlich für die Stabilität des Fußgelenks, damit es nicht umknickt. Obwohl eigentlich sehr robust, sind diese, insbesondere am Außenknöchel, vielfach von Verletzungen (Distorsionen) betroffen.
Verletzungen an den OSG-Bändern zählen zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt.
Beschwerden
- Schmerzen beim Auftreten oder Gehen
- Gelenkschwellung, mitunter auch ein Bluterguss
Ursache sind vor allem außenseitiges (Supinationstrauma, ca. 80% der Fälle) oder innenseitiges Umknicken mit dem Fuß (Pronationstrauma).
Nach der Schwere der Verletzung werden drei Grade unterschieden:
I ) Bänderzerrung, Verstauchung mit geringem Bluterguss, Fuß weiterhin belastbar
II) Bänderteilruptur (Anriss), eingeschränkte Belastbarkeit des Fußes, deutlicher Bluterguss
III) Vollständige Ruptur (Abriss) des Bandes, Fuß nicht mehr belastbar, deutlicher Bluterguss
Konservative Therapie
Die Behandlung erfolgt je nach Verletzungsgrad, in allen Fällen zumindest zunächst mit nicht-operativen Maßnahmen:
- Grad I: wenige Tage Schonung mit Kühlen, Hochlagern, Kompression
- Grad II: zusätzlich orthopädietechnische Ruhigstellung: Schiene (Orthese) für 6 Wochen, Physiotherapie
- Grad III: wie II, aber 6 Wochen, bei fortdauernder Instabilität Operation (s. u.)
Operative Therapie
Wo konservative Therapien zu keiner Stabilisierung des Sprunggelenks führen, lässt sich dies oft mittels operativer Bandnaht der gerissenen Bänder erreichen.
Im Falle einer chronischen Außenbandinstabilität ist eine Bandplastik angeraten: Je nach gewähltem Verfahren wird dabei durch gedoppelte Vernähung des vorliegenden Bandstrangs oder Verwendung zusätzlichen entnommenen Materials eine Verstärkung des Bands erzielt.
Liegt ein Abriss des Bands zwischen Außenknöchel und Schienbein vor (Syndesmosenruptur), wird dies mit Schrauben am Knochen fixiert.