Auch "Schnappfinger" genannt. Überbeanspruchung oder eine degenerative Veränderung (auch Veranlagung) kann zum Anschwellen der Sehnenscheide an der Fingerbeugemuskulatur führen.
Die verdickte Sehne bleibt beim Gleiten durch das Ringband am Fingergrundgelenk hängen und kann nur durch starken Muskelzug ruckartig hindurch bewegt werden.
Beschwerden
- Druckschmerz entlang des Sehnenverlaufs, später auch Ruheschmerz, besonders morgens
- Z. T. Rötungen, Schwellungen
- In chronischen Fällen knotige Sehnenverdickung
- Schmerzhaftes Beugen des Fingers, abruptes Strecken („schnellend“/“schnappend“), oft nur mit Hilfe der anderen Hand möglich
Ursachen können neben Infektionen vor allem dauerhafte Überbelastungen sein, z. B. Computerarbeiten, häufig betroffen sind auch Musiker, Friseure, Köche, Monteure.
Eine Sehnenscheidenentzündung sollte keinesfalls ignoriert werden. Ohne Behandlung und ausreichende Regeneration tritt sie umgehend wieder auf und kann chronisch werden.
Konservative Therapie
Mitunter kann eine nicht-operative Behandlung ausreichende Besserung erreichen, insbesondere:
- Ruhigstellung
- Medikamentöse Schmerz- und Entzündungsbehandlung
- Injektionstherapie
Operative Therapie
Meist empfiehlt sich bei anhaltenden Schmerzen eine operative Befreiung der Beugesehne.
Dabei wird in einem minimal-invasiven Eingriff das Ringband durchtrennt und so fortan ein ungehindertes Hindurchgleiten der Sehne ermöglicht.
Die Behandlung erfolgt in der Regel ambulant, bei besonderer Indikation oder auf Wunsch auch kurzstationär.
Bereits unmittelbar nach der OP ist der Finger wieder voll beweglich.
Quervain-Krankheit (Tendovaginits stenosans De Quervain)
Eine häufig auftretende Sonderform der Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk, welche die Sehne zum Daumen betrifft.
Sie kann genetische Ursachen haben, vor allem aber auf Überbelastung des Daumens gründen.
Wenn auf Infiltrationsbehandlung keine dauerhafte Besserung eintritt, sollte das 1. Strecksehnenfach ambulant in Kurznarkose gespalten werden.