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Orthocentrum Saale

Kindliches O- oder X-Bein Korrektur / Hemi-Epiphysiodese
Beinachsen- und Beinlängenkorrektur

Beschwerden

Für eine bedeutende Anzahl von Kindern, die nicht spontan aus ihren O- oder X-Beinen herauswachsen, können daraus Schmerzen und/oder Probleme beim Laufen entstehen. Diese Kinder können nun von einem neuen, minimal invasiven chirurgischen Eingriff profitieren. Ein Implantat steuert auf sanfte Weise das Wachstum und erlaubt dabei gleichzeitig eine natürliche, sichere und sukzessive Korrektur der Extremitätenausrichtung.

Bei einem normalen Skelettwachstum sind die Gliedmaßen gleich lang und von der Hüfte bis zum Knöchel korrekt ausgerichtet. Durch angeborene Anomalien, Infektion, Verletzung oder andere Bedingungen kann das Wachstum von Ober- und Unterschenkel aus dem Gleichgewicht geraten.

Diese Fehlausrichtung führt häufig zu Gelenkfehlstellungen, als Valgus- (X-Beine) oder Varus- (O-Beine) Fehlstellungen bekannt. In dieser Situation ist der normale Gebrauch der Beine eingeschränkt, was das Gehen oder Laufen schmerzhaft machen kann. Diese Fehlstellungen können im weiteren Leben einen vermehrten Verschleiß (Arthrose/ Gonarthrose/ Präarthrose) im Kniegelenk verursachen und frühzeitig eine Knie-Prothese nötig machen.

Therapie

Leider können diese Beschwerden nicht konservativ mit Schienen/Orthesen behandelt werden.

Die Korrektur von Gliedmaßenfehlstellungen erfordert einen von zwei chirurgischen Eingriffen: entweder

  • eine Osteotomie oder
  • der minimal invasive Hemi-Epiphysiodese- Eingriff.
1. Osteotomie

Die Korrektur mittels Osteotomie stellt einen signifikanten chirurgischen Eingriff dar. Je nach Art der Fehlstellung wird ein Knochenkeil entfernt oder eingesetzt und der Knochen wird neu ausgerichtet.

2. minimal invasive Hemi-Epiphysiodese- Eingriff

Eine Korrektur mittels Hemi-Epiphysiodese stellt ein wesentlich geringerer chirurgischer Eingriff zur Korrektur pathologischer Achsenfehlstellungen dar. Der Begriff Epiphysiodese stammt aus dem Griechischen: „Physis” bedeutet Wachstumszone und „Dese” unterdrücken.
Dieser Eingriff, der herkömmlich als „epiphyseales Klammern” bekannt ist, verwendet auf einer Seite der Wachstumszone chirurgische Klammern und schränkt damit das Wachstum ein, wohingegen die andere, nicht geklammerte Seite weiterwachsen kann. Das Ziel ist durch Wachstum eine Neuausrichtung zu erhalten. Einfacher gesagt wird auf einer Seite der Fehlstellung das Knochenwachstum eingeschränkt, wobei die andere Seite normal wachsen kann. Der Knochen richtet sich nach und nach neu aus und korrigiert damit die Fehlstellung. Da die Knochen im Gegensatz zur Osteotomie nicht durchtrennt werden, besteht kein neurovaskuläres Risiko. Es entsteht keine Instabilität durch den Schnitt und es bedarf auch keiner signifikanten Heilungsphase.

Diagnostik

radiologische Beinachsenbestimmung und Skelettalterbestimmung (Hand-Aufnahme der nicht dominanten Hand)

Planung

Beinachsen-Vermessung, Bestimmung der pathologischen Winkel, Bestimmung des möglichen Längenwachstum durch Skelett-Alter und Multiplier n. Paley

Ablauf

Meistens stationärer Eingriff: stationärer Aufenthalt 2 Tage (Kind mit Mutter Unterbringung möglich)

Eine Hemi-Epiphysiodese mit der sogenannten ‚Eight-Plate‘ wird unter Anästhesie durchgeführt und dauert ca. eine Stunde. Der Chirurg führt während des Eingriffs einen 2-3 cm langen Hautschnitt an der Epiphysenfuge des zu korrigierenden Knochens durch. Die Platte wird mittels zweier Titanschrauben am Knochen befestigt. Bei „X-Beinen” wird die Eight-Plate an der Innenseite des Knochens platziert, bei „O-Beinen” wird die Platte auf der Außenseite des Knochens platziert.
Der Hautschnitt wird im Allgemeinen mit einer resorbierbaren chirurgischen Naht verschlossen.

POSTOPERATIVE GENESUNG

Verglichen mit einer Osteotomie geht die Platten-Technik der Hemi-Epiphysiodese mit minimalem OP-Trauma und Schmerzen einher. Es wird kein Gips angelegt, Gehhilfen (zur Sicherheit) sind optional und eine Physiotherapie ist nur in seltenen Fällen erforderlich. Ihr Kind soll mit dem betroffenen Bein gehen und soweit möglich alle Aktivitäten einschließlich Sport (wenn das ohne Problem möglich ist) wieder aufnehmen, was normalerweise nach 3 Wochen der Fall ist.

DIE KORREKTUR ERFOLGT ALLMÄHLICH ÜBER EINEN BESTIMMTEN ZEITRAUM HINWEG

Die ‚eight-Plate‘ unterdrückt vorübergehend das Wachstum auf einer Seite der Wachstumsfuge, während auf der anderen Seite normales Wachstum fortschreitet.

Die Fehlstellung wird mit der Zeit (üblicherweise mehrere Monate bis zu einem Jahr) allmählich korrigiert. Ihr Kind muss für eine rechtzeitige und hinreichende Korrektur alle 3 Monate zur Kontrolluntersuchung. Sollte es Ihrem Kind z. B. aufgrund großer Entfernung von der Klinik nicht möglich sein, alle 3 Monate zu erscheinen, sollte ein anderer Arzt Röntgenaufnahmen der Beine machen (die besten Ergebnisse zeigen eine Ganzaufnahme, stehend). Der Chirurg wird, sobald die Fehlstellung korrigiert ist, die Platte unter Narkose ambulant (das Kind kann wenige Stunden nach dem Eingriff) entfernen.

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN (FAQ)

1.Frage: Ist die Platte ein permanentes Implantat?
Antwort: Nein, sie wird entfernt, sobald die Fehlstellung korrigiert ist.

2.Frage: Wie lange kann die Platte unbedenklich im Knochen verbleiben?
Antwort: So lange wie nötig, je nach Korrektur der Fehlstellung. Üblicherweise sind das 6 -18 Monate.

3.Frage: Welches sind die Anwendungsgebiete der Eight-Plate?
Antwort: Jede Achsenfehlstellung, die sonst eine Osteotomie erfordert, oder jegliche Beinlängendifferenz, die eine Epiphyseodese benötigt.

4.Frage: Gibt es Einschränkungen oder Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Gewichtsbelastung?
Antwort: Nein. Die Patienten sollen und müssen das betroffene Bein sogar sofort belasten und bewegen. Typischerweise werden die Patienten dazu angehalten das behandelte Bein direkt nach dem Eingriff voll zu belasten.

5.Frage: Ist nach dem Einsetzen der Platte ein Gipsverband oder eine Schienenbehandlung erforderlich?
Antwort: Nein

6.Frage: Ist nach dem Einsetzen der Hemi-Epiphysiolyse ein Gipsverband erforderlich?
Nein.

7.Frage: Welches Alter und/oder welche Größe sollte ein Patient zur Hemi-Epiphysiodese einer haben?
Antwort: Die Hemi-Epiphysiodese kann erfolgreich bei Patienten von 18 Monaten bis zu 17 Jahren eingesetzt werden, solange sich das Kind im Wachstum (Skelettunreife) befindet. Dies setzt eine radiologische Diagnostik mit Beinachsenbestimmung und Skelettalterbestimmung voraus. Da die Hemi-Epiphysiodese mit der Platte nach Implantation nicht durch Körpergewicht belastet wird, spielt die Größe des Patienten keine Rolle.

Weitere Informationen finden Sie hier in der Patienteninformation zur Korrektur von X- und O- Beinen bei Kindern (Guided Growth TM / eight plate, Firma Orthofix).

 

Ihre Ansprech­partner bei diesen Beschwerden:

Dr. Jansen

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Dr. Winkelbach

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