Das Schultereckgelenk oder Akromiovclaviculargelenk (AC-Gelenk) verbindet das Schulterdach (Akromion) mit dem Ende des Schlüsselbeins (Clavicula). Für seine Stabilität sorgt wesentlich ein Bandapparat.
Durch einen Sturz kann es zu einer schmerzhaften Verletzung seiner Stabilisierungsbänder kommen (AC-Gelenksprengung) mit anschließendem Hochstand des Schlüsselbeins.
Beschwerden
- Bewegungsschmerz bei seitlichem Armheben
- schmerzhafte Bewegungseinschränkung
- Nachtschmerz im Liegen
- eventuell erkennbar hochstehendes Schlüsselbein
- Schonhaltung
Die Behandlung erfolgt in Abhängigkeit vom Grad der Bandverletzung und Schlüsselbeinfehlstellung.
Eine AC-Gelenkverletzung geht oft mit anderen Schulterschädigungen einher und sollte unbedingt auf seine Ursachen und mögliche Begleiterkrankungen untersucht werden.
Konservative Therapie
In den meisten Fällen, jedenfalls bei bloßer Dehnung, Zerrung oder kleineren Bandrupturen sind nach allgemeiner Ansicht konservative Maßnahmen ausreichend, insbesondere:
- Ruhigstellung mit Verband
- Abschwellende und Schmerzstillende Medikation
- Physiotherapie
Auch ein Abriss des Bandes erfordert keine dringende Operation. Oft lässt sich auch hier mit (längerfristigen) konservativen Therapien ausreichende Besserung der Schmerzen und Beweglichkeit erzielen. Gelingt dies nicht, bleibt auch nach Jahren noch die Möglichkeit einer operativen Korrektur der Schlüsselbeinstellung.
Operative Therapie
Bei anhaltenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nach konservativer Therapie sowie bei größeren Verletzungen mit vollständigem Bandabriss und erheblicher Veränderung der Position des Schlüsselbeinendes kann eine operative Behandlung geboten sein.
Insbesondere jüngeren, körperlich aktiven Betroffenen mit umfänglicher Aktivität ist dies anzuraten, um vorzeitigem Gelenkverschleiß vorzubeugen (s. Schulterarthrose).
Hierbei werden die anatomischen Strukturen im Schultergelenk wiederhergestellt, indem die gerissenen Bänder am Gelenk vernäht und die Gelenkteile in ihrer ursprünglichen, richtigen Position vorübergehend z. B. mit Platten und Drähten fixiert werden.
Im Rahmen der OP können auch gleich eventuelle Begleitschäden (Impingement, Arthrose) mitbehandelt werden.
Der Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose und ambulant, bei besonderer Indikation oder auf Wunsch auch kurzstationär.
Postoperativ unterstützen Lymphdrainage und frühzeitige Krankengymnastik die Heilung. Sportfähigkeit nach 4-5 Wochen.
In den meisten Fällen lässt sich durch die OP eine dauerhafte schmerzfreie Beweglichkeit der Schulter herstellen.